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Vor allem die 19- bis 29-Jährigen wollen keine Zeit verlieren und schieben „gern mal eine Tiefkühlpizza oder andere Fertigprodukte ” in den Ofen. © Design Pics / Thinkstock

Ernährungsreport 2017: Wiederholung am Telefon

  • 04.01.2017
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Die aktuelle Telefonumfrage „Deutschland, wie es isst" im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt: Die Befragten wollen viel, die Realität zeichnet aber oft ein anderes Bild. Hervorzuheben sind die Ergebnisse in puncto Fertiggerichte und Tierwohl.

Wie bereits für den ersten „Ernährungsreport", der 2016 erschienen ist, gaben 1000 Deutsche ab 14 Jahren für die neue Forsa-Umfrage Auskunft zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten. Die Angaben beruhen ausschließlich auf den Aussagen dieser Personen und es wird – die Redaktion hatte dies bereits 2016 kritisiert – von den „Angaben der Befragten“ auf das gesamte Land, als „Deutschland, wie es isst“, geschlossen.

Wie sich im Bericht in mehreren Beispielen nachlesen lässt, hat dies deutliche Auswirkungen auf die Ergebnisse. Denn eine solche Befragung am Telefon spiegelt weniger „das, was ist”, sondern mehr „das, was sich gewünscht wird", wider. So sprechen sich 89 Prozent der Befragten zwar für gesundes Essen aus, selbst frisch kochen wollen aber nur 39 Prozent. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) wünscht sich dagegen eine einfache und schnelle Zubereitung. Vor allem die 19- bis 29-Jährigen (60 Prozent) wollen keine Zeit verlieren und schieben „gern mal eine Tiefkühlpizza oder andere Fertigprodukte ” in den Ofen. Insgesamt trifft dies auf 41 Prozent der Befragten zu – gesunde und abwechslungsreiche Ernährung sieht anders aus.

Am allerliebsten essen die Deutschen Fleischgerichte (53 Prozent), gefolgt von Nudel- und Pasta-Variationen (38 Prozent). Doch gutes Fleisch aus artgerechter Tierhaltung hat seinen Preis. Sind die Verbraucher bereit, diesen zu zahlen?

Tierwohl im Fokus, auch wenn wenn Fleisch teurer wird?

Mehr Menschen (47 Prozent) achten laut Bericht auf Siegel, die für mehr Tierwohl stehen. Dies sei eine bemerkenswerte Steigerung und zeige, wie wichtig das Thema den Verbrauchern ist, so Bundesernährungsminister Christian Schmidt. Eine große Mehrheit (87 Prozent) hält eine Verbesserung im Umgang mit Tierwohl für erforderlich und 88 Prozent wären sogar bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel aus artgerechter Tierhaltung zu zahlen. Passenderweise plant Schmidt gerade die Einführung eines mehrstufigen Labels.

Der Durchschnittswert der Preisangaben, die die verschiedenen Altersgruppen bereit wären zu zahlen, beträgt dabei 13,60 Euro. Tatsächlich wird weniger investiert. Das BMEL veröffentlicht auch die Entwicklung der Verbraucherpreise für ausgewählte Nahrungsmittel und die Statistik zeigt, dass beispielsweise der Preis für ein Kilo Rinderbraten zwischen 2011 und 2014 zwar angestiegen ist, zuletzt aber bei 9,09 Euro lag. Schwein- und Geflügelprodukte liegen deutlich darunter. Hier ist also noch Luft nach oben.

Weitere Ergebnisse
  • Superfoods halten die Hälfte der Befragten eher für eine Modeerscheinung, während vegane Produkte langfristig im Angebot gesehen werden (71 Prozent).

  • Mehr als die Hälfte (51 Prozent) recherchiert inzwischen auch im Internet zu Produkten, am häufigsten die 45- bis 59-Jährigen (59 Prozent).
  • Jeder Zwanzigste entsorgt Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sofort. Drei Viertel der Befragten prüfen, ob das Produkt nicht doch noch genießbar ist und rund ein Fünftel entscheidet von Fall zu Fall (19 Prozent).

  • Neun von zehn Deutschen sprechen sich für Ernährungsunterricht oder -kunde an Schulen aus. 
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