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Familie infizierte sich beim Genuss unbehandelter Ziegenmilch vom Biohof. © gpetric / iStock / Thinkstock

FSME: Infizierte Rohmilch kann Hirnhautentzündung übertragen

  • 07.04.2017
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  • Redaktion

Nicht nur Zecken übertragen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Wie die Universität Hohenheim berichtet, kann unbehandelte Ziegenmilch ebenfalls zu einer Infektion führen. In Osteuropa kommt diese Infektion durch Rohmilch regelmäßig vor. In Deutschland ist ein solcher Fall vor Sommer 2016 jedoch noch nicht aufgetreten.

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Bekannter Überträger: Die meisten Menschen infizieren sich mit FSME über Zeckenbisse. © VitalisG / iStock / Thinkstock

Auf einer Pressekonferenz, die kürzlich an der Universität Hohenheim stattfand, berichteten Zeckenforscher vom einem erstem klar dokumentierten Fall, bei dem sich Menschen beim Besuch eines Ziegenhofs im Kreis Reutlingen mit FSME infizierten und stationär behandelt werden mussten.

Wissenschaftler arbeiten nun daran, den gesamten Übertragungsweg bei den Krankheitsfällen nachzuvollziehen, so Prof. Dr. Mackenstedt, Leiterin des Fachgebiets Parasitologie an der Universität Hohenheim. „Zum ersten Mal konnten wir bei diesem Fall die Überträger (Zecken), die Wirtstiere (Ziegen), befallene Lebensmittel wie Ziegenmilch und Rohmilchkäse und die erkrankten Personen untersuchen.“

Normale FSME-Impfung schützt

Es seien aber noch viele Fragen offen, so die Parasitologin: „Die vierköpfige Familie nahm Ziegenkäse von dem Hof zu sich, die beiden männlichen Familienmitglieder tranken außerdem Milch und erkrankten.“ Das könne ein Zufall sein oder daran liegen, dass die Männer zusätzlich zum Käse auch Milch zu sich genommen haben.

Ein anderer Grund könnten aber auch geschlechtsspezifische hormonelle Unterschiede der beteiligten Personen sein. Doch vor FSME-Erregern in Nahrungsmittel kann man sich schützen: Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Stuttgart informierte auf der Pressekonferenz darüber, dass nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch eine normale FSME-Impfung vor einer Ansteckung über infizierte Nahrungsmittel ausreiche. Es sei außerdem davon auszugehen, dass bei Milchprodukten aus pasteurisierter Milch keine Ansteckungsgefahr bestehe.

Quelle: Universität Hohenheim

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