Tag des alkoholgeschädigten Kindes: Über Fetale Alkoholspektrumstörungen aufklären
- 07.09.2018
- News
- Redaktion
Kinder mit "Fetalen Alkoholspektrumstörungen" (FASD) oder einem voll ausgebildeten "Fetalen Alkoholsyndrom" (FAS) sind meist in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung stark beeinträchtigt. Bereits geringe Mengen Alkohol führen zu Schäden, denn die Organe eines Ungeborenen sind noch nicht ausgereift, weshalb die Leber den Alkohol nur sehr langsam abbauen kann. Der "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" soll auf die fatalen Folgen des Konsums aufmerksam machen und Müttern Unterstützung bieten.
Alkoholgeschädigte Kinder seien ihr Leben lang auf Hilfe angewiesen, denn FASD ist nicht heilbar, so Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Dieses Schicksal ließe sich komplett vermeiden, wenn Schwangere schlicht und einfach auf Alkohol verzichten würden. Zwar würden mittlerweile mehr als 80 Prozent der Bevölkerung um die Risiken von Alkohol in der Schwangerschaft wissen, dennoch kämen jedes Jahr tausende von Kindern mit FAS oder FASD auf die Welt, so Mortler weiter.
Genauer sind es in Deutschland jährlich mindestens 2000 Kinder mit einem sogenannten FAS und etwa 10000 Kinder mit einer FASD.
Wachstumsverzögerungen und kognitive Beeinträchtigungen
Die Ungeborenen sind der schädigenden Wirkung des Alkohols viel länger ausgesetzt als die Mutter, das Zellgift kann das Gehirn und die Organe dauerhaft schädigen. Selbst geringe Mengen Alkohol können schon irreparable geistige und körperliche Entwicklungsstörungen hervorrufen.
Typische Merkmale bei Kindern mit Fetalem Alkoholsyndrom sind:
- geringes Geburtsgewicht
- körperliche Missbildungen, wie Nierenschäden und Herzfehler
- sichtbare Auffälligkeiten, wie Verformungen im Gesichtsbereich
- Verhaltensstörungen, wie geringer Saugreflex, Ruhelosigkeit und erhöhte Reizbarkeit
- Defizite in der geistigen Entwicklung, wie Konzentrationsschwäche, Lernschwierigkeiten und verminderte Intelligenz
Um werdende Mütter für die Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft zu sensibilisieren, bietet die BZgA für Schwangere und ihre Partner verschiedene Informationsmaterialien zur Entstehung und Vermeidung von Fetalen Alkoholspektrumstörungen an. Sie unterstützt werdende Mütter, denen es schwerfällt, auf Alkohol zu verzichten, auch online und anonym beim Konsumstopp. Hilfe bietet das Internetportal IRIS. Für Mitarbeitende in der Schwangerenvorsorge steht ein Leitfaden für die Beratung von alkoholkonsumierenden Schwangeren zur Verfügung.
Quellen: BZgA; Alkohol? Kenn dein Limit!