Ernährungsversorgung bei Krebs: Deutsche Krebsgesellschaft veröffentlicht Positionspapier
- 08.02.2016
- News
- Redaktion
Jeder Mensch hat ein Recht auf Nahrung. Es ist unverzichtbar für das Leben und damit ein unbestrittenes Gut in unserer Gesellschaft. Bei Krebspatienten verschlechtert eine Mangelernährung den Krankheitsverlauf. Allerdings erfährt in einer primär überernährten Gesellschaft die Verschlechterung des Ernährungsstatus meist zu wenig Beachtung.
Die Arbeitsgemeinschaften Prävention und Integrative Onkologie (PRIO), Soziale Arbeit in der Onkologie (ASO), Palliativmedizin (APM) und die Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpfleger (KOK) in der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie weitere Verbände und Organisationen wie zum Beispiel der Berufsverband Oecotrophologie e. V. (VDOE), der Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e. V. (BDEM), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) und der Verband der Diätassistenten (VDD) fordern daher in einem gemeinsamen Positionspapier das Recht auf eine adäquate Ernährungsversorgung für alle Menschen mit Krebs im stationären und ambulanten Bereich.
Die Mehrkosten für die Etablierung einer bedarfs- und zeitgerechten Ernährungsversorgung sind nach Einschätzung der Experten für das Gesundheitssystem geringer als die Folgekosten einer unzureichenden Ernährungstherapie.
Chancen einer guten Ernährungsversorgung
Zu den wesentlichen Forderungen aller Beteiligten zählen die Verpflichtung zur Durchführung eines Screenings auf Mangelernährung sowie die Verankerung des Themas Ernährung in der Onkologie in den Aus-, Weiter- und Fortbildungen der an der Versorgung onkologischer Patienten beteiligten Berufsgruppen. Außerdem sollte es eine qualifizierte, der individuellen Krankheitssituation entsprechende Ernährungsberatung oder -therapie für alle Patienten mit drohender oder eingetretener Mangelernährung geben.
Die volle Version des Positionspapiers inklusiver aller Literaturangaben finden Sie in der nächsten Ausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU (Februar 2016).