Wichtige Funktion im Mikrobiom: Butyrat-bildende Bakterien ernähren die Darmzellen und wirken antientzündlich. © ChrisChrisW / iStock / Thinkstock
Wichtige Funktion im Mikrobiom: Butyrat-bildende Bakterien ernähren die Darmzellen und wirken antientzündlich. © ChrisChrisW / iStock / Thinkstock

Mikrobiomforschung: Butyrat-bildende Bakteriengruppen wirken gesundheitsfördernd

  • 09.01.2018
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  • Redaktion

Die wichtigste Energiequelle für die Darmzellen ist Butyrat – das Salz der Buttersäure. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben Arbeitsabläufe entwickelt, um die Zusammensetzung von Butyrat-bildenden Bakteriengruppen zu identifizieren.

Die Forscher können nun die große Vielfalt der Butyrat-produzierenden Darmbakterien aufdecken und das Potenzial komplexer Bakteriengemeinschaften erforschen, berichtet die Pressestelle des HZI. Für die Datenanalyse kombinierten sie demnach Informationen aus verschiedenen öffentlich verfügbaren Datensätzen von Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen. Die wissenschaftliche Arbeit, die im Fachjournal "mSystems" veröffentlicht wurde, zeigt, dass im Durchschnitt über 20 verschiedene Butyrat-bildende Arten im menschlichen Darm zu finden sind. Sie können sich unterschiedlichen Umweltbedingungen anpassen und erhalten zusammen die menschliche Gesundheit.

Neben der Ernährung der Darmzellen steuert Butyrat auch die immunologischen Abwehrkräfte des Darms und beeinflusst verschiedene Stoffwechselwege im ganzen Körper, zum Beispiel in der Leber oder im Gehirn. Ein chronischer Mangel an Butyrat steht in Verbindung mit Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Fettleibigkeit oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Auch die Ernährung zeige laut den Forschern einen Einfluss auf das Vorhandensein von Butyrat-bildenden Bakterien, denn sie nehmen bei pflanzenhaltiger Ernährung zu – im Vergleich zu einem übermäßigen Verzehr von fleischhaltigen Nahrungsmitteln.



Quelle: HZI

Originalpublikation: M. Vital, A. Karch, D.H Pieper: Colonic Butyrate-Producing Communities in Humans: an Overview Using Omics Data. mSystems, 2017, DOI: 10.1128/mSystems.00130-17

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