Arsen (As): bereits in geringen Mengen gesundheitlich schädigend. © Ai-Lan Lee / iStock / Thinkstock

Arsen in Reisprodukten: Zöliakie-Patienten sollten Speiseplan anpassen

  • 09.07.2015
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  • Redaktion

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) empfiehlt Zöliakiepatienten nicht ausschließlich Reis als Ersatz für unverträgliche Getreidesorten zu verzehren. Grund ist die Arsenbelastung in Reis und Reisprodukten, über die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kürzlich berichtete.

Patienten, die etwa aufgrund einer Zöliakie oder einer anderen Erkrankung auf Weizen, Roggen und Gerste verzichten, sollten ihren Speiseplan nicht allein auf der Basis von Reis gestalten. Kürzlich berichtete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über die Belastung von Reis mit Arsenverbindungen. Demnach könne Reis ernährungsabhängig „erheblich zur Gesamtaufnahme anorganischer Arsenverbindungen beitragen“. Das Halbmetall Arsen gilt als krebsauslösend und kann bereits in geringen Mengen zu anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Schädigungen führen.

„Es ist wahrscheinlich, dass Menschen, die Arsen-belasteten Reis regelmäßig als Grundnahrungsmittel essen, ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, wie etwa Lungenkrebs, haben “, sagt DGVS-Sprecher Prof. Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen. In Deutschland betreffe dies möglicherweise Patienten, die aufgrund einer Zöliakie, einer Weizenallergie oder Weizensensitivität ihre Diät vornehmlich auf Reis ausrichten.

Belastung für Kinder besonders hoch
© BananaStock / Thinkstock
Kinder sollten Reisprodukte nur in Maßen essen. © BananaStock / Thinkstock

Wer gerne Reis isst, sollte sich regelmäßig über eine mögliche Arsenbelastung informieren und auf wenig belastete Produkte zurückgreifen. Denn der Arsengehalt ist laut DGVS sowohl von der Reissorte als auch vom Anbaugebiet abhängig und schwankt stark zwischen den einzelnen Produkten. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder Reisprodukte wie Reiswaffeln, -flocken oder -milch nur in Maßen zu sich nehmen.

„Ausgerechnet in diesen Produkten kommen besonders hohe Konzentrationen von anorganischen Arsenverbindungen vor“, so Trautwein. Aufgrund ihres geringen Körpergewichts ist die Belastung für Kinder schon bei der Aufnahme kleinerer Mengen vergleichsweise hoch. Außerdem empfehlen die Experten den Reis so zuzubereiten, dass das Kochwasser anschließend weggegossen wird. „Die Arsenverbindungen gehen auch in die Flüssigkeit über, in der der Reis gekocht wird“, erklärt Trautwein. „Bei Milchreis oder Risottogerichten bleiben diese im Topf“.

Glücklicherweise gebe es, so Trautwein, jede Menge Alternativen wie etwa Kartoffeln, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth oder auch Kichererbsen. Reis könne – in Maßen konsumiert – Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung bleiben, sollte jedoch nicht die alleinige Basis einer Diät sein.



Weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

DGVS-Leitlinie zur Zöliakie, Weizenallergie und Weizensensitivität

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

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