Baby und Mutter beim Stillen. © RomanovaAnn / iStock / Thinkstock
Säuglinge sollten mindestens vier bis sechs Monate nach der Geburt ausschließlich gestillt werden. © RomanovaAnn / iStock / Thinkstock

14. DGE-Er­nähr­ungs­be­richt: Forschungsvorhaben zum Thema Stillverhalten gestartet

  • 11.08.2017
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  • Redaktion

Ein aktuelles Forschungsvorhaben für den 14. DGE-Ernährungsbericht untersucht derzeit das Stillverhalten von Müttern in Deutschland. Bereits vor 20 Jahren hatte die DGE mit der SuSe-Studie 1997/98 bundesweit Daten zum Stillverhalten erhoben, die nun mit der neuen SuSe-Studie II fortgeschrieben werden.

Die Studie läuft über zwei Jahre und soll aktuell und umfassend Daten zu Stillquoten und zur Säuglingsernährung im 1. Lebensjahr erfassen. Mit den Ergebnissen möchten die Wissenschaftler herausfinden, wie sich die Maßnahmen zur Stillförderung in Deutschland ausgewirkt haben und wo sie zukünftig ansetzen sollten.

Ernährungswissenschaftler und Ärzte empfehlen Säuglinge mindestens vier bis sechs Monate nach der Geburt ausschließlich zu stillen. Die Muttermilch ist optimal auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt. Stillen fördert nicht nur eine enge Mutter-Kind-Bindung. Säuglinge, die vier bis sechs Monate gestillt wurden, haben ein deutlich geringeres Infektionsrisiko, zum Beispiel für Atemwegskrankheiten, Magen-Darm-Infektionen sowie für Diabetes mellitus Typ 2 oder Übergewicht. Bei der Mutter kann Stillen die Gewichtsabnahme fördern und das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs senken.

Förderung durch das BMEL

Für die Durchführung der Studie hat die DGE das neue Forschungsdepartment für Kinderernährung an der Universitätskinderklinik Bochum beauftragt. Die Studienleiterin Prof. Dr. Mathilde Kersting will mit ihrem Team herausfinden, ob Mütter heute mehr und über einen längeren Zeitraum stillen als noch vor 20 Jahren. Dazu sollen in der bundesweit angelegten Querschnittsstudie rund 1 700 Mütter zu ihrem Stillverhalten sowie zur Säuglingsernährung befragt werden. Ob und wie das Stillen zukünftig effektiver gefördert werden sollte, will Kersting über die Befragung von Müttern, Hebammen, Ärzten und Pflegepersonal herausfinden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Forschungsvorhaben.

Die Ergebnisse der SuSe-Studie II werden im 14. DGE-Ernährungsbericht veröffentlicht. Die Ernährungsberichte erstellt die DGE alle vier Jahre im Auftrag des BMEL. Sie haben die Aufgabe, die Ernährungssituation sowie deren Entwicklung in Deutschland darzustellen und zu bewerten. Die Forschungsergebnisse und Aussagen der Ernährungsberichte dienen der Bundesregierung als Entscheidungshilfe für ihre gesundheits- und ernährungspolitischen Maßnahmen. Weitere Informationen zu Aufgaben, Themen und Daten der Ernährungsberichte hat die DGE in einem FAQ-Papier zusammengestellt.

Quelle: DGE

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