Pyrrolizidinalkaloide: Erneut Verunreinigungen in Kräutertees entdeckt
- 12.01.2016
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- Redaktion
Einige Kräutertees im deutschen Einzelhandel sind zum Teil so stark mit Pflanzengiften verunreinigt, dass deren Aufnahme als gesundheitlich bedenklich eingestuft wird. Wie das Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt" berichtet, wurden in einer Stichprobe in vier von sechs Pfefferminz- und Kräutertees sogenannte Pyrrolizidinalkaloide entdeckt, kurz PA. Diese können zu Leberschädigungen und Leberkrebs führen. Die Gifte sind in Unkraut wie dem Jakobskreuzkraut enthalten, das zwischen den Teekräutern wächst. Sie gelangen meist bei der maschinellen Ernte in das Erntegut.
Bereits 2013 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem Forschungsprojekt gezeigt, dass bei einem hohen Konsum von Kräutertees oder Tees, die erhöhte PA-Gehalte aufweisen, eine gesundheitliche Beeinträchtigung möglich ist. Zwar gibt es bisher keinen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. Das BfR hat jedoch für PA eine Höchstaufnahmemenge errechnet. Diese liegt für einen Erwachsenen bei 0,42 Mikrogramm pro Tag. Laut NDR-Laboranalyse lag bei einem Pfefferminztee der REWE-Eigenmarke eine PA-Menge von 0,67 Mikrogramm pro Tasse vor und somit ein deutlich höherer Wert.
Es bestehe die Möglichkeit, dass geringste Mengen ausreichen, Krebs zu verursachen, äußerte sich der Toxikologe Prof. Edmund Maser von der Kieler Christian-Albrechts-Universität im Interview mit „Markt". Er fordert, dass alle Lebensmittel - also auch Tees - frei von PA sein sollten.
Diese Tees wurden untersucht:
- „Ja! Pfefferminze" von Rewe für 49 Cent
- „Minze" von Teekanne für 1,99 Euro
- „Westminster Pfefferminze" von Aldi für 49 Cent
- „Kloster Kräuter Mischung" von Edeka für 99 Cent
- „Kräuter pur würzig frisch" von Meßmer für 1,99 Euro
- „Lord Nelson 6 Kräuter" von Lidl für 89 Cent
Der Kräutertee der Edeka-Eigenmarke beispielsweise enthielt 0,36 Mikrogramm pro Tasse - eine Menge, die laut Toxikologe Maser trotzdem noch geeignet sei, um den vom BfR empfohlenen Wert schnell auszuschöpfen.
Quelle: NDR NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
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