Ramadan: Fasten auch mit Diabetes möglich
- 15.06.2016
- News
- Redaktion
Ramadan einhalten bedeutet von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten. Trotz chronischer Erkrankung möchten zahlreiche Muslime mit Diabetes mitfasten. Viele Experten raten jedoch davon ab beziehungsweise empfehlen, nur unter ärztlicher Begleitung zu fasten. Denn gerade bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus können Fasten und verschobene Essgewohnheiten zu medizinischen Problemen führen.
Eine neue Leitlinie der IDF liefert Ärzten einen Leitfaden, der bei der Einschätzung helfen soll, ob der Gesundheitszustand des Betroffenen für das Fasten geeignet ist. Außerdem gibt der Leitfaden Tipps zur Ernährung und zum Management des Diabetes mellitus während des Fastenmonats. Wichtig ist zum Beispiel, abends beim täglichen Fastenbrechen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – sonst droht der Körper auszutrocknen.
Anstelle von drei Hauptmahlzeiten gibt es im Ramadan meist nur zwei. Dementsprechend müssen Menschen mit Diabetes die Diabetesbehandlung umstellen. Vorsicht ist laut diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe auch in den Morgenstunden geboten, denn Insulin und andere Blutzucker senkende Medikamente können bei gleicher Dosierung gefährliche Unterzuckerungen verursachen. Außerdem sollten Menschen mit Diabetes während des Ramadan öfter als üblich den Blutzucker zu messen. Als Faustregel gilt: „Ist der Blutzuckerwert niedriger als 3.3mmol/l oder höher als 16mmol/l, muss das Fasten sofort beendet werden“, so Dr. Mahmoud Sultan, niedergelassener Diabetologe aus Berlin und Leiter der Projektgruppe „Diabetes und Ramadan“ der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Migranten“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Eine Checkliste mit den weiteren Tipps gibt es unter: Checkliste Ramadan.