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Aktuell in Heft 7: Wildpflanzen sammeln: Wer sammelt wo und warum und besteht Vergiftungsgefahr?

  • 15.07.2024
  • News
  • Redaktion

Mit Wildpflanzen kann man seinen täglichen Speiseplan gesund und schmackhaft ergänzen, sofern sie nicht durch ihren Standort mit Schadstoffen belastet sind oder beim Sammeln Verwechslungen mit giftigen Pflanzen passieren. In einer Online-Befragung wurden deutsche Erwachsene befragt, ob, was, wo und warum sie Wildpflanzen sammeln und welche Verwechslungen vorkommen können.

Im Gegensatz zur modernen westlichen Ernährungsweise werden für die mediterrane oder die nordische Ernährung (nordic diet) oder auch die traditionell kretische/griechische Ernährungsweise (als Sonderform der mediterranen Ernährung) beachtenswerte Anteile an Wildpflanzen beschrieben. In Deutschland kommen nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über 2000 essbare Wildpflanzen vor [1]. Über den aktuellen Nutzungsgrad dieser zusätzlichen und kostengünstigen Nahrungsquelle ist bislang allerdings wenig bekannt.

In einer Online-Befragung von naturinteressierten Erwachsenen gaben ca. 80 % der Befragten an, zumindest gelegentlich wildwachsende Pflanzen zum Essen zu sammeln, darunter z. B. wilde Himbeeren oder der in Gärten ungeliebte, aber mit reichlich Mikronährstoffen versehene Giersch. Als Grund für das Sammeln wilder Pflanzen nannten sie u. a. den guten Geschmack, gesundheitliche Motive oder das „Naturerlebnis“. Dass Verwechslungen von essbaren mit giftigen Pflanzen durchaus ein Thema sind, zeigt nicht nur die jährliche Anzahl an Pilzvergiftungen in der Bevölkerung, sondern auch diese Befragung: Bei der Gegenüberstellung je eines Fotos von Bärlauch und Maiglöckchen entschieden sich immerhin 13 % der Befragten für das Maiglöckchen, welches überaus giftig ist. Die Symptome nach Verzehr können über Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen reichen [2]. Auch andere sehr giftige Pflanzen wie Schierling (zu verwechseln z. B. mit Wiesenkerbel) oder Eisenhut (zu verwechseln mit Liebstöckel) kommen bei uns in Wald und Feld vor.

Die von der Autorin empfohlene Aufklärung über essbare Wildpflanzen nützt daher sowohl zur Prävention von Vergiftungen wie auch zur vermehrten Nutzung dieser gesunden und leckeren Natur-Lebensmittel.

Quellen:
1. BMEL: Pflanzengenetische Ressourcen in Deutschland. 2012.
2. flexikon.doccheck.com/de/Maiglöckchen


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