Welthunger-Index 2015: Konflikte bleiben Hungertreiber
- 16.10.2015
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- Redaktion
Weltweit sind schätzungsweise 172 Millionen Menschen von bewaffneten Konflikten betroffen. Der neue Welthunger-Index stellt den engen Zusammenhang zwischen diesen Konflikten und Hunger dar. Gerade die aktuellen Kriege, in denen neben nationalen Armeen und Rebellen auch ethnische Milizen, paramilitärische Verbände, Söldner sowie internationale Streitkräfte beteiligt sind, zeigen dies deutlich.
„Konflikte wie in Syrien, dem Irak oder dem Südsudan sind die größten Hungertreiber", sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. „Mehr als 80 Prozent der Flüchtlinge weltweit bleiben in ihrer Heimat oder den Nachbarländern. Sie leiden am stärksten unter der Gewalt und der aussichtslosen Situation." Nur wenn es gelinge, die Ursachen der bewaffneten Konflikte wie etwa in Syrien zu beseitigen, sei der Hunger langfristig zu besiegen, so Dieckmann.
Viele Länder konnten Hungerwert senken
Der neue Welthunger-Index 2015 zeigt aber auch positive Entwicklungen. Die Entwicklungsländer haben seit dem Jahr 2000 deutliche Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers gemacht. Insgesamt sind die Index-Werte zur Hungersituation dort um 27 Prozent gesunken.
17 Länder konnten ihren Hungerwert um mindestens 50 Prozent reduzieren darunter Brasilien, Kirgistan, Peru und Kroatien. Auch Länder wie Angola, Äthiopien und Ruanda, die noch vor 20 Jahren blutige Bürgerkriege erlebt haben, zeigen, wie sich die Ernährungslage durch große Anstrengungen verbessern kann.
Der Welthunger-Index erscheint 2015 bereits um zehnten Mal und erfasst die Hungersituation in 117 Ländern.