Die individuelle Ernährung kann ein entscheidender Faktor für das Depressionsrisiko sein. © Marjan_Apostolovic / iStock / Thinkstock
Die individuelle Ernährung kann ein entscheidender Faktor für das Depressionsrisiko sein. © Marjan_Apostolovic / iStock / Thinkstock

Mentale Gesundheit und Ernährung: Neuer Risikoindex für Depressionen entwickelt

  • 16.10.2017
  • News
  • Redaktion

Eine Wissenschaftlerin der Swinburne University in Melbourne zeigt mit dem "Risk Index for Depression (RID)", dass unter anderem ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung das mentale Wohlbefinden erhöhen und das Risiko für Depressionen senken können.

Demnach erkrankt eine Person bei unausgewogener Ernährung, einem unregelmäßigen Lebensstil oder wenig Bewegung eher an einer Depression. Dr. Joanna Dipnall vom "Department of Statistics Data and Epidemiology" erklärt, dass der von ihr entwickelte Index der Prävention dient. Der RID könne Medizinern und Patienten helfen, bereits frühe Anzeichen einer Depression zu erkennen. Das Risiko dafür, so in Dipnalls wissenschaftlicher Arbeit publiziert, sei am engsten mit unserer Ernährung verknüpft, gefolgt von physiologischen Faktoren und der Lebensweise wie Schlaf und Bewegung.

Für die Indexentwicklung verwendeten Dipnall und Kollegen demographische und klinische Daten sowie Labordaten von über 5000 Teilnehmern der National Health and Nutrition Examination Study aus dem Erhebungszeitraum 2009 bis 2010.

Schlüssel für einen gesunden Geist: viele Ballaststoffe

Dipnall macht deutlich, dass eine Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln wie grünem Salat, Gemüse und Vollkornprodukten immer wieder mit einem reduzierten Depressionsrisiko in Verbindung gebracht werden konnte. Gleichzeitig sei eine Ernährungsweise aus vielen verarbeiteten Lebensmitteln und Milchprodukten mit hohem Fettanteil bereits in früheren Studien mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Depressionen assoziiert. Schlafprobleme, häufiges Snacken und das Bewegungsverhalten interagieren ebenfalls mit der mentalen Gesundheit.

Dipnall nimmt jedoch an, dass sich die künftige Forschung verstärkt auf die Rolle des Darms als Indikator für mentales Wohlbefinden ausrichtet. Ballaststoffe scheinen für einen gesunden Darm von zentraler Bedeutung zu sein, so die Wissenschaftlerin. Die Ergebnisse ihrer Forschung und der ihrer Kollegen unterstütze den Aspekt, dass die Ernährung ein entscheidenden Faktor dafür und für das Depressionsrisiko sei. 

Weitere Forschungsvorhaben sind geplant, um auf das aktuelle RID-Modell aufzubauen.



Quelle: Swinburne University of Technology

Literatur: Getting RID of the blues: Formulating a Risk Index for Depression (RID) using structural equation modeling

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