Pizza statt Obst: Die Essgewohnheiten verschlechtern sich mit dem Alter. © Fuse / Thinkstock

WHO-Studie: Jugendliche essen ungesünder

  • 17.03.2016
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  • Redaktion

Die World Health Organization hat neue Ergebnisse ihrer „Behaviour in School-aged Children" Studie veröffentlicht, die alle vier Jahre aufgefrischt wird. Erfreulich: Der Alkohol- und Tabakkonsum ist bei den 11- bis 15-Jährigen seit 2010 stark zurückgegangen. In puncto gesunder Ernährung und Bewegung sprechen die Daten eine andere Sprache.

Die europaweite Befragung von über 200 000 Schülern in 42 Ländern Europas und Nordamerikas macht deutlich, dass zwar 80 Prozent der Teilnehmer von einer allgemein hohen Lebenszufriedenheit berichten. Unterschiede zwischen den Geschlechtern und dem sozioökonomischen Status beeinflussen die Gesundheit, das Wohlbefinden und Lebensstilentscheidungen vieler junge Menschen in dieser kritischen Phase ihrer Entwicklung aber ungünstig.

Besorgniserregend sind die Entwicklungen im Bereich Körpergewicht und Bewegung: Übergewicht und Adipositas ist unter Jungen stärker verbreitet als unter Mädchen, die wiederum stärker dazu neigen, sich dick zu fühlen. Ein Viertel der 15-jährigen Mädchen macht daher eine Diät oder ergreift eine andere Maßnahme, um Gewicht zu verlieren. Die Jugendlichen bewegen sich trotzdem deutlich weniger, als empfohlen wird.  

Die Essgewohnheiten verschlechtern sich mit dem Alter

Die Häufigkeit, in der die Jugendlichen frühstücken, Obst essen und gemeinsam mit der Familie Mahlzeiten einnehmen, sinkt laut der Studie zwischen elf und 15 Jahren. Mit 15 Jahren essen nur noch 29 Prozent der Jungen täglich Obst (im Vergleich zu 37 Prozent der Mädchen), 22 Prozent nehmen dafür täglich Softdrinks zu sich.

Trotz erheblicher Fortschritte bei der Gesundheit, wie etwa weniger rauchende Jugendliche, gäbe es immer noch große Ungerechtigkeiten, so Dr. Zsuzsanna Jakab, Regional-Direktorin der World Health Organization (WHO) für Europa. Mädchen und Kinder aus Familien mit geringem Einkommen würden dauerhaft eine schlechtere physische und geistige Gesundheit sowie geringere körperliche Aktivität angeben als Jungen und Kinder aus reicheren Familien. 

Die Daten der „Behaviour in School-aged Children (HBSC)" Studie würden auf ein weiteres Einschreiten hinweisen, ergänzt Jakab, das diese Lücken verkleinert und die Entwicklung eines positiven, lebenslangen Gesundheitsverhaltens unterstützt.

Quelle: WHO  

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