"FODMAPs" sind fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. © UZV
"FODMAPs" sind fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. © UZV

Low-FODMAP-Diät: Hilft die Diät oder der Glaube daran? Ein Update.

  • 19.04.2018
  • News
  • Redaktion

Im Laufe der letzten Jahre ist viel Forschungsarbeit zum Einsatz der low-FODMAP-Diät veröffentlicht worden und sie wird inzwischen von vielen Therapeuten als Behandlungsoption empfohlen. Aber auch im Internet und auf dem Buchmarkt wird sie beworben. Dr. Imke Reese gibt anhand der aktuellen Studienlage ein Update zur low-FODMAP-Diät, in dem sie unter anderem die strengen, ausschließlich theoriebasierten Grenzwerte für die Zufuhr der „FODMAPS“ kritisiert.

Als "FODMAPs" (Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie (And) Polyole) werden Inhaltsstoffe in Lebensmitteln bezeichnet, die – insbesondere bei Vorliegen eines Reizdarmsyndroms – mit verstärkten Darmsymptomen in Verbindung gebracht werden, wenn sie in (zu) hoher Menge verzehrt werden1. Erstmals publiziert wurde die Idee der "FODMAPs" als Trigger für Darmsymptome im Zusammenhang mit Morbus Crohn2. Das Konzept der low-FODMAP-Diät war ursprünglich als diagnostisches Instrument für die Auslösersuche bei Vorliegen eines Reizdarmsyndroms gedacht. Bei Ansprechen auf diese diagnostische Auslassdiät sollte ein individueller Kostaufbau erfolgen, damit langfristig nur die individuell schlecht verträglichen Lebensmittel gemieden beziehungsweise reduziert werden. Eine diätetische Betreuung ist für ein solches Vorgehen unerlässlich3,4.

Extreme Reduzierung der "FODMAPs" nicht nachvollziehbar

Anhand verschiedener Untersuchungsergebnisse erläutert Reese, dass es schwierig nachzuvollziehbar ist, warum in den meinungsbildenden Publikationen Grenzwerte unter ein Gramm "FODMAPs" pro Mahlzeit gesetzt werden.

Die Festlegung der Grenzwerte beruht offenbar nicht auf Untersuchungen mit gezielter Gabe von unterschiedlichen Mengen an "FODMAPs", sondern – basierend auf der klinischen Erfahrung – darauf, wie hoch der "FODMAP"- Anteil in typischen Auslösern wie Zwiebel, Knoblauch, Weizenbrot und Apfel pro Mahlzeit tatsächlich ist14. Mit anderen Worten: Die Beobachtung, dass "FODMAPs", in großen Mengen verabreicht, Symptome hervorrufen, hat dazu geführt, das "FODMAPs" bei Reizdarm-Betroffenen auch dann für Beschwerden verantwortlich gemacht werden, wenn sie in wesentlich geringeren Mengen im Lebensmittel vorkommen.

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Quellen:
1.Gibson PR (2017) History of the low FODMAP diet. J Gastroenterol Hepatol 32: 5–7
2. Gibson PR, Shepherd SJ (2005) Personal view: food for thought--western lifestyle and susceptibility to Crohn’s disease. The FODMAP hypothesis. Aliment Pharmacol Ther 21: 1399–1409
3. Staudacher HM, Whelan K (2017) The low FODMAP diet: recent advances in understanding its mechanisms and efficacy in IBS. Gut 66: 1517–1527
4. Reese I, Schäfer C (2015) Low-FODMAP-Diät – Ein Hype um nichts? Ernährungs Umschau 62(9): M541–M545
14. Varney J, Barrett J, Scarlata K (2017) FODMAPs: food composition, defining cutoff values and international application. Gastroenterol Hepatol 32: 53–61

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