Gerstenfeld. © GYRO PHOTOGRAPHY/amanaimagesRF / Thinkstock
Gerstenfeld: Vor allem Ballaststoffe tragen zu den gesundheitlichen Effekten der Getreidevollkornprodukte bei. © GYRO PHOTOGRAPHY/amanaimagesRF / Thinkstock

Löslicher Ballaststoff: Gesundheitliches Potenzial von β-Glucan aus Gerste und Hafer

  • 20.10.2017
  • News
  • Redaktion

Der Konsum von Vollkorngetreide oder Vollkornprodukten ist mit einem reduzierten Risiko für chronische Erkrankungen verbunden. Zahlreiche Studien belegen diese positiven gesundheitlichen Effekte. In der aktuellen Ausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU berichten Wiebke Schlörmann und Michael Glei über die aktuelle Datenlage zu physiologischen Wirkungen des β-Glucans aus Gerste und Hafer.

Die Häufigkeit nicht-übertragbarer, chronisch verlaufender Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2), kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebs nimmt weltweit stetig zu. Dabei sind in Deutschland und Europa kardiovaskuläre Erkrankungen mit circa 40 Prozent aller Todesfälle nach wie vor die häufigste und Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache (25 Prozent aller Todesfälle), wie aus einem Bericht des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Neben den in Getreide enthaltenen Vitaminen und essenziellen Fettsäuren tragen vor allem Ballaststoffe zu den gesundheitlichen Effekten der Getreidevollkornprodukte bei. Besonders für den in Gerste und Hafer enthaltenen „löslichen Ballaststoff“ β-Glucan wurden positive gesundheitliche Wirkungen in Bezug auf Diabetes mellitus und kardiovaskuläre Erkrankungen beschrieben. Diese beruhen hauptsächlich auf einer Reduktion der postprandialen Blutglukosewerte beziehungsweise einer cholesterinsenkenden Wirkung.

Senkung der Cholesterinkonzentration

Die positiven gesundheitlichen Effekte des hochmolekularen β-Glucans beruhen unter anderem auf seiner ausgeprägten Viskosität in wässrigen Lösungen. Ein Verzehr erhöht die Viskosität des Nahrungsbreis im oberen Gastrointestinaltrakt1, was eine vermehrte Bindung von Gallensäuren bewirkt, die nachfolgend ausgeschieden werden2,3. Diese werden mithilfe der Cholesterin-7α-Hydroxylase, dem Schlüsselenzym der Gallensäurensynthese, de novo synthetisiert, wobei das Plasmacholesterin als Substrat für die Bildung neuer Gallensäuren dient, was zu einer Senkung des Cholesterins im Blut führt4.

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Quellen:
1. Anttila H, Sontag-Strohm T, Salovaara H (2004) Viscosity of beta-glucan in oat products. Agric Food Sci 13: 80–87
2. Ellegard L, Andersson H (2007) Oat bran rapidly increases bile acid excretion and bile acid synthesis: an ileostomy study. Eur J Clin Nutr 61: 938–945
3. Lia A, Andersson H, Mekki N et al. (1997) Postprandial lipemia in relation to sterol and fat excretion in ileostomy subjects given oat-bran and wheat test meals. Am J Clin Nutr 66: 357–365
4. Andersson M, Ellegard L, Andersson H (2002) Oat bran stimulates bile acid synthesis within 8 h as measured by 7alphahydroxy- 4-cholesten-3-one. Am J Clin Nutr 76: 1111–1116

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