Freunde essen gemeinsam zu Abend. © Ridofranz / iStock / Thinkstock
Essen wird zunehmend wichtig für Fragen der Identität und des Lebensstils. © Ridofranz / iStock / Thinkstock

Ernährungssoziologie: Den Ernährungsalltag verstehen

  • 21.08.2017
  • News
  • Redaktion

In der aktuellen Augustausgabe ermutigt ein Beitrag zu mehr interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Natur-, Kultur- und Sozialwissenschaften in der Ernährungsforschung. Denn Ernährungsforschung ist derzeit in Deutschland überwiegend naturwissenschaftlich ausgerichtet, bildet aber die gesellschaftliche Bedeutung und Komplexität des Phänomens Ernährung nicht ausreichend ab.

Will man der inzwischen anerkannten gesellschaftlichen Komplexität von Ernährung gerecht werden, kann Ernährungsforschung nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Natur-, Kultur- und Sozialwissenschaften erfolgen. Eine rein naturwissenschaftliche Betrachtung reicht, auch und vor allem für die Lösung der mit dem Wohlstand zusammenhängenden Gesundheitsprobleme nicht aus. Trotzdem hat Ernährung – im Vergleich mit anderen Themen – in der deutschen Soziologie lange Zeit einen marginalen Stellenwert eingenommen. Essen und Ernährung galten als profane Themen des Alltags, denen relativ wenig soziologische Beachtung geschenkt wurde. Ernährung war und ist auch deshalb eine Domäne der Naturwissenschaften.

Strategien der Selbstoptimierung und Identifikationssuche

Seit Jahren lässt sich allerdings eine Bedeutungszunahme der Themen Ernährung und Essen im gesellschaftlichen Kontext feststellen, die sich nicht zuletzt auf den Nahrungsüberfluss und die Debatte über das Übergewicht und ökologische sowie ethische Aspekte der Ernährung zurückführen lässt. Essen wird vor diesem Hintergrund zunehmend wichtig für Fragen der Identität und des Lebensstils. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell unter anderem in einer Zunahme von Ernährungstrends wider, die sich als Strategien der Selbstoptimierung und Identifikationssuche einordnen lassen.

Um diese Entwicklungen zu verstehen, sind unterschiedliche Disziplinen neben den Naturwissenschaften gefordert, wie die Psychologie, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Kommunikationswissenschaften oder die Ethnologie, aber auch die Soziologie. Der Beitrag "Den Ernährungsalltag verstehen: Ein Beitrag der Ernährungssoziologie für eine interdisziplinäre Ernährungsforschung" von Jana Rückert-John führt aus, womit sich die Soziologie im Allgemeinen und die Ernährungssoziologie im Besonderen beschäftigen, welche Perspektiven sie anbieten und warum die Erforschung von Ernährungspraktiken zentral für das Verstehen des Ernährungshandelns jedes einzelnen und damit auch der Entstehung von Übergewicht ist.



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