Mit der Bewegung „Urban Gardening“ gewinnt der Küchengarten an Aktualität. © firina / iStock / Thinkstock
Mit der Bewegung „Urban Gardening“ gewinnt der Küchengarten an Aktualität. © firina / iStock / Thinkstock

Der Küchengarten: Ein (H)Ort für gesundes Essen

  • 21.11.2017
  • News
  • Redaktion

Seit jeher ist der Garten ein Projektionsort und ein Ort für den Anbau von Nahrungsmitteln. Für die aktuelle Novemberausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU haben Christine Brombach und Friederike Kasten einen Beitrag verfasst, der zeigt, dass die Geschichte des Gartens ist vor allem auch Kulturgeschichte der Menschen ist.

Was macht einen Garten aus? Wasser, Boden, Wärme, Licht, einen oder mehrere Menschen, die Pflanzen kultivieren, eine Umfriedung – das sind die Grundelemente eines Gartens. Die Geschichte des Gartens ist vor allem auch Kulturgeschichte der Menschen. Was macht den Menschen zum Menschen? Tiere fressen, Menschen gärtnern, Tiere finden Nahrung in ihrem jeweiligen Habitat, Menschen kultivieren Pflanzen und bereiten diese Produkte anschließend als Essen zu. Doch obgleich das Kochen ebenfalls eine vom Menschen initiierte Metamorphose von Rohstoffen zu einem Kulturgut vollbringt, wie es auch beim Gärtnern geschieht, ist das Gärtnern niemals ohne die Beachtung der natürlichen und klimatisch-topografischen Gegebenheiten denkbar. Das Gärtnern ist licht- und temperaturabhängig und an Bewässerung gebunden, ohne die kein Garten denkbar ist.

Christine Brombach und Friederike Kasten nehmen den Leser mit in die ägyptische, griechische und römische Zeit der Gartengeschichte über das Mittelalter bis hin zur Entstehung des Küchengartens und der königlichen Gärten im 17. Jahrhundert. Auch die Gartengeschichte Deutschlands und wie das praktische Gartenwissen in der DDR in der Schule vermittelt wurde, werden aufgegriffen.

Mit dem Aufkommen der Bewegung „Urban Gardening“ gewinnt der Küchengarten schließlich neue Aktualität und seine Wiederentdeckung wird aus verschiedenen Entwicklungssträngen gespeist: dem Wunsch nach Selbstbestimmung, Authentizität, lokaler Lebensmittelherstellung, Autarkie, "doing green", Umwelt- und Transitionbewegung, Selbstverwirklichung und dem Wunsch nach biologisch produzierten Lebensmitteln. Prominente wie Prinz Charles oder Michelle Obama setzen Zeichen für eine gesunde Ernährung, gegen Fast Food und für den Garten als Integrationsort, Hort der Kultur, als Gegenpol zu der industrialisierten Welt, die uns umgibt. 

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