Die mediterrane Ernährung basiert auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen, Kräutern und Knoblauch sowie Seefisch und „weißem Fleisch“ wie etwa Geflügel. © Howard Shooter / Thinkstock
Die mediterrane Diät basiert vor allem auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Kräutern und Olivenöl. Hinzu kommen u. a. Seefisch und „weißes Fleisch“ wie etwa Geflügel. © Howard Shooter / Thinkstock

Verbesserte Blutzuckerwerte: Diabetiker profitieren von Mittelmeer-Diät

  • 22.01.2018
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  • Redaktion

Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) berichten im European Journal of Epidemiology, dass eine pflanzenbasierte Kost eine gute Möglichkeit ist, den Zuckerstoffwechsel bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 günstig zu beeinflussen. Mit Hilfe einer neuen Analysemethode konnten sie verschiedene Kostformen gleichzeitig auswerten und miteinander vergleichen.

Diabetes mellitus Typ 2 lässt sich über die Ernährung positiv beeinflussen und auch heilen – dieses langjährige Erfahrungswissen von Ernährungsexperten, Ärzten und Wissenschaftlern bestätigte erst kürzlich die im "Lancet" publizierte "DiRECT-Studie" ("Diabetes Remission Clinical Trial“). Doch welche Kostform ist am besten geeignet?

Ein Wissenschaftlerteam um Lukas Schwingshackl und Heiner Boeing vom DIfE konnten mit der sogenannten Netzwerk-Meta-Analyse viele verschiedene Kostformen von 4937 Studienteilnehmern aus 56 Ernährungsstudien gleichzeitig auswerten und miteinander vergleichen. Voraussetzung für diese Art der Auswertung ist, dass die in die Meta-Analyse einbezogenen Studien jeweils die Wirkung von mindestens zwei verschiedenen Kostformen auf Studienteilnehmer untersucht haben.

Mittelmeer-Diät senkt effizient den Nüchtern-Blutzuckerwert

Zu den neun untersuchten Kostformen gehören die Low-Fat-, die Paläo-, die High-Protein-, die Low-Carb- und die Mittelmeer-Diät. Ebenso analysierten die Forscher die Wirkung einer vegetarisch / veganen Kost sowie die Effekte von Diäten mit einem moderaten Kohlenhydratanteil oder mit einem niedrigen glykämischen Index beziehungsweise einer niedrigen glykämischen Last. Wenn die Teilnehmer im Rahmen der jeweiligen Ernährungsstudie keine vorgegebene Diät verzehrten, sondern sich wie gewohnt ernährten, werteten die Forscher dies als Kontroll-Diät. In die Analyse eingeschlossen wurden nur Studien, bei denen die Teilnehmer über 18 Jahre alt waren und sich für mindestens 12 Wochen nach einer bestimmten Kostform ernährten.

Das Ergebnis der Untersuchung: Wer sich mediterran ernährt, senkt seinen Nüchtern-Blutzuckerwert am effizientesten – gefolgt von Paläo-Diät und veganer Kost. Bei gesunden Menschen beträgt der Nüchtern-Blutzuckerwert 4,4 bis 5,6 mmol/l. Ein Wert von 5,6 bis 6,9 mmol/l weist auf eine beginnende Diabeteserkrankung hin. Die Low-Carb-Diät war dagegen am besten geeignet, den Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c-Wert) günstig zu beeinflussen. Er verrät, wie hoch der Blutzucker in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war. Liegt der HbA1c-Wert über 6,5 Prozent, so liegt ein Diabetes vor. Im Vergleich zur Kontroll-Diät trugen jedoch alle untersuchten Kostformen mit leicht unterschiedlicher Stärke dazu bei, den Nüchtern-Blutzucker-Wert um 1 bis 1,61 mmol/l zu senken. Ebenso verminderten sie die HbA1c-Werte um 0,47 bis 0,82 Prozent.

Die Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass die in Früchten, Gemüse, Olivenöl, Nüssen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe die Insulinempfindlichkeit der Patienten verbessern und die Produktion von Advanced Glycation Endproducts (AGEs) verringern. Letztere sind Zucker-Eiweißverbindungen, die insbesondere bei oxidativem Stress, aber auch bei zu hohen Blutzuckerwerten entstehen.

Quelle: DIfE

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