DNA-Diäten: Keine Belege für genetische Einflussnahme
- 23.07.2018
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- Redaktion
Circa hundert Gene (Loci) konnten bislang mit dem Body-Mass-Index (BMI) in Verbindung gebracht werden – jedoch ohne die biologischen Mechanismen dahinter näher zu kennen. In dem jetzt veröffentlichten Beitrag untersuchten Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM), ob die Gene, die mit dem BMI verknüpft sind, eine Rolle bei der Ernährungsweise spielen.
Keine Anhaltspunkte für individuelle Ernährungsempfehlungen
Insgesamt 39 Artikel hat das Team zum Zusammenhang zwischen genetischen Faktoren und der Gesamtenergie-, Kohlenhydrat- oder Fettaufnahme analysiert. In all den Studien seien sie am häufigsten auf das Gen für Fettmasse und Fettleibigkeit (FTO) als auch auf das Melanocortin-4-Rezeptor-Gen (MC4R) gestoßen, so Dr. Christina Holzapfel vom Institut für Ernährungsmedizin am Else Kröner Fresenius-Zentrum der TUM. Es gäbe somit Hinweise auf einen Zusammenhang dieser beiden Gene mit der Gesamtenergieaufnahme. Jedoch habe die Studienauswertung kein einheitliches Bild erbracht: „Wir können lediglich in geringem Umfang einen Zusammenhang zwischen dem FTO-Gen und niedriger Energiezufuhr sowie dem MC4R-Gen und erhöhter Energiezufuhr ausmachen.“
Anhaltspunkte gebe es keine, um aufgrund genetischer Informationen individuelle Ernährungsempfehlungen etwa fürs Gewichtsmanagement abzuleiten, bekräftigt Holzapfel. Die Nachwuchsgruppe "Personalisierte Ernährung & eHealth", die an den Ernährungscluster enable angegliedert ist, arbeitet derzeit an Humanstudien mit einer detaillierten Phänotypisierung. Ob tatsächlich Wechselwirkungen zwischen genetischen Faktoren und Kostformen Einfluss auf das Körpergewicht nehmen, muss noch genauer erforscht werden.
Originalpublikation: Theresa Drabsch, Jennifer Gatzemeier, Lisa Pfadenhauer, Hans Hauner, Christina Holzapfel; Associations between Single Nucleotide Polymorphisms and Total Energy, Carbohydrate, and Fat Intakes: A Systematic Review, Advances in Nutrition, Volume 9, Issue 4, 1 July 2018, Pages 425–453, https://doi.org/10.1093/advances/nmy024
Quelle: TUM