Zöliakie: Kinder häufiger betroffen als bislang angenommen
- 28.08.2015
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- Redaktion
Die im Deutschen Ärzteblatt erschienene Studie ergab eine Gesamtprävalenz von 0,9 Prozent. „Dieser Wert liegt deutlich höher als frühere Daten vermuten ließen“, erklärt Dr. Stephanie Baas, medizinische Fachberaterin der DZG. Eine weitere wichtige Information sei die Zahl der unentdeckten Zöliakiefälle: „Auf jedes diagnostizierte Kind kommen zehn bis elf Kinder, bei denen die Krankheit noch nicht erkannt wurde.“
Die Serumproben der Kinder und Jugendlichen wurden auf zöliakiespezifische Autoantikörper und Gesamt-Immunglobulin A (IgA) untersucht, um die Prävalenz der Zöliakie abzuschätzen. In ihren Schlussfolgerung weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass Kinderärzte, Internisten und andere Mediziner verdächtige Symptome erkennen und die Patienten „auf Antikörper gegen Gewebetransglutaminase" testen sollten.
Die DZG sieht dringenden Handlungsbedarf bei Kinder- und Allgemeinärzten: „Eine unentdeckte Zöliakie hat negative Folgen für die Gesundheit und Entwicklung der Kinder. Sie sind tendenziell leichter und kleiner und weisen eine geringere Knochendichte auf als gesunde Kinder“, so Baas. Für eine gesunde Entwicklung der Kinder sind die Diagnose und die anschließende glutenfreie Ernährung notwendig.
Weitere Informationen
Originalpublikation: Zöliakieprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse der KiGGS-Studie The prevalence of celiac disease in children and adolescents in Germany— results from the KiGGS study Dtsch Arztebl Int 2015; 112(33-34): 553-60; DOI: 10.3238/arztebl.2015.0553
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V.
Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS)