Flüchtlingshilfe: Rezepte, die nach Heimat schmecken
- 29.02.2016
- News
- Moritz Schäfer
Die Rezeptsammlung der Studentinnen Julia Wienert, Fidan Kalach und Nadya Aweimer enthält Gerichte, die aus dem arabischen Raum stammen. „Das Essen in den Unterkünften ist oft ungewohnt für die Menschen“, sagt Fidan Kalach. „Das bedeutet nicht, dass es schlecht ist“, betont sie. Es sei gutes Essen, bei dem auch auf die Speisevorschriften für Muslime geachtet werde. „Die Leute essen es auch. Aber ihnen fehlt das Essen aus der Heimat.“
Das bestätigt eine Umfrage, die die Drei in Münsters Flüchtlingsunterkünften gemacht haben. „Wir haben 80 Familien gefragt: Was würdet ihr gern essen und was vermisst ihr am meisten?“, erklärt Julia Wienert. Auf der Grundlage dieser Umfrage suchten die Studentinnen die Rezepte aus. Ein Bulgursalat zum Beispiel, gefüllte Paprika oder Sesambrot, gefüllt mit Fetakäse.
„Fidan und ich kennen viele dieser Gerichte von zu Hause“, sagt Nadya Aweimer. Sie stammt aus Palästina, Fidan Kalach ist Kurdin mit Wurzeln in Syrien. Das Problem: Gekocht wird daheim meist aus dem Gedächtnis – Mengenangaben gibt es keine. Also kochen sie die Gerichte in der Laborküche des Fachbereichs „Oecotrophologie · Facility Management" nach.
„Arbeit, die etwas bewirken kann“
Die Studentinnen probieren aus, notieren die Mengenangaben und machen Fotos von den entstandenen Speisen. Festgehalten werden auch Zusatzinformationen: Was kostet ein Gericht? Wo kann man Zutaten beziehen, die es nicht in jedem Supermarkt gibt? Das soll den Cateringunternehmen die Arbeit erleichtern.
Ende März 2016 wollen Julia Wienert, Fidan Kalach und Nadya Aweimer mit der Sammlung von insgesamt 13 Rezepten fertig sein und den Unternehmen anbieten. Für die drei Studentinnen ist die Aktion auch eine Projektarbeit, für die sie am Ende Leistungspunkte bekommen. „Aber es ist viel mehr als das“, sagt Fidan Kalach. „Es ist eine Arbeit, die am Ende auch etwas bewirken kann.“
Moritz Schäfer
Dieser Text stammt aus der Reihe „FH-Storys" der Fachhochschule Münster