Säurelast: Ist eine ernährungsbedingte "Übersäuerung" des Körpers möglich?
- 31.10.2018
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- mya
So viel steht fest: Würde unser Blut wirklich aufgrund unausgewogener Ernährung stetig übersäuern, würde auch kein Basenfasten mehr helfen – dann wäre die Intensivstation angesagt. Bereits kleinste Schwankungen des üblichen Plasma-pH-Werts außerhalb des Normbereichs von 7,37–7,43 (Normwert liegt bei 7,4) können fatale Folgen haben. Sinkt der Wert unter 7,37, liegt eine Störung des Säure-Basen-Haushaltes in Form einer Azidose vor.
Steigt der Wert, handelt es sich um eine Alkalose. Diese mitunter lebensgefährlichen Veränderungen können zum Beispiel durch Störungen der Nierenfunktion ausgelöst werden.
Mehr Fleisch in der Ernährung, mehr Säure im Körper?
- Eine stark säurelastige Ernährung mit viel Fleisch, Wurstwaren, Käse und Eiern kann zwar zu einem Überschuss an Schwefelsäure im Körper führen, dieser hat jedoch keine Auswirkungen auf dem pH-Wert im Blut.
- Vor allem die Nieren entsorgen überschüssige Säuren über den Urin, zusätzlich gleicht die Lunge überschüssige Säuren im Blut über die Atmung aus. Sind diese Organe beeinträchtigt, ist eine Übersäuerung möglich und wird gegebenenfalls zu einem lebensgefährlichen Zustand.
- Auch wenn die Ernährung selbst nicht direkt zur Übersäuerung führt, ist eine säurelastige Ernährung nicht empfehlenswert, da sie langfristig den Wert des Stresshormons Corstisol im Körper erhöht. Dies kann sich unter anderem negativ auf den Blutdruck auswirken.
Anstatt angeblich Säure regulierende Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollte der Verzehr von Basen bildenden Lebensmittel wie Obst und Gemüse in die Ernährung integriert werden.
1. PRAL = Potenzielle renale Säurebelastung. PRAL-Werte zeigen den Grad der Säurebelastung an: Ein hoher negativer Wert bedeutet "sehr basisch", ein hoher positiver Wert bedeutet "stark säuernd".
Bildquelle / Tabelle: Schek, A (2017) Ernährungslehre kompakt – 6. Aktualisierte und ergänzte Auflage, S. 234.