Zukunftsforum Public Health: Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie
- 07.12.2020
- Online PLUS
- Dr. Caroline Krämer
Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen sind entscheidende Faktoren für die Gesundheit der Bevölkerung. Um diese gewährleisten zu können, muss das Thema Public Health sowohl im öffentlichen Bewusstsein als auch auf institutioneller Ebene in Deutschland stärker in den Fokus rücken.
Public Health Nutrition
In Bezug auf Public Health Nutrition heißt das beispielsweise, einzelne Lebenswelten wie Kita, Schule, Arbeitsplatz, etc. bewusst gesundheitsförderlich zu gestalten. Wichtig ist hierbei die Verzahnung aller im Public-Health-Bereich tätigen AkteurInnen, um so ein transparentes Netzwerk für Maßnahmen zu schaffen.
Arm-Reich-Schere
2018 verwies der Redaktionsleiter der ERNÄHRUNGS UMSCHAU, Dr. Udo Maid-Kohnert, auf das nach wie vor zentrale Problem der Arm-Reich-Schere in Deutschland. So argumentierte schon damals, wie heute, Prof. Rolf Rosenbrock (Präsident des Paritätischen Wohlfahrtsverbands), dass die überwiegende Mehrheit der Public-Health-Probleme mit der zunehmenden Ungleichheit der Einkommen zusammenhänge.
Public-Health-Strategie für Deutschland
Im Jahr 2019 wurde das Arbeitspapier „Auf dem Weg zu einer Public-Health-Strategie – Gemeinsam für mehr Gesundheit in Deutschland“ des Zukunftsforums Public Health entwickelt. Hierbei dienten die 10 zentralen Aktionsfelder (Essential Public Health Operations, EPHO), die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Region Europa definiert hat, als Ordnungsstrukturen. Von Anfang an war der Prozess partizipativ gestaltet und AkteurInnen verschiedenster Disziplinen wurden Anfang 2020 dazu aufgerufen, sich mit Ideen und Kommentaren am Konsultationsprozess zu beteiligen. Unter dem Motto „Mehr Gesundheit für alle“ sollen strategische Ziele formuliert werden, die letztendlich in einer langfristigen, nationalen Public-Health-Strategie resultieren. Gerade NachwuchswissenschaftlerInnen sollten die Möglichkeit nutzen, so Prof. Dr. Kohlenberg-Müller (Hochschule Fulda), sich aktiv in den Konsultationsprozess einbringen zu können.
Im Rahmen ihres Forschungsprojekts „ProPHN“ hatten sich im Sommer 2020, unter der Leitung von Prof. Dr. Kohlenberg-Müller, fünf Studentinnen des Masterstudiengangs Public Health Nutrition (PHN) der HS Fulda an dem Konsultationsprozess beteiligt (Beteiligung von Public Health Nutritionists am Arbeitspapier des Zukunftsforums Public Health). Dieser biete, laut Kohlenberg-Müller, die Chance, Ernährung prominent darzustellen und die Perspektive von Public Health Nutrition im Arbeitspapier zu berücksichtigen.
Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Konsultationsprozess zunächst ausgesetzt, am 30.11.2020 in Form eines Online-Workshops wieder aufgenommen. Über 100 Teilnehmende zählte dieser Workshop – ein lockerer Zusammenschluss aus Wissenschaft, Praxis und Politik, um Public Health zu diskutieren und sich auszutauschen.
Aufruf zur Beteiligung am Konsultationsprozess
Alle, die sich am Konsultationsprozess des Arbeitspapiers beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen, den aktuellen Entwurf bis zum 13.12.2020 zu kommentieren. Dafür wurde ein Etherpad eingerichtet: https://yopad.eu/p/Zukunftsforum_Public_Health-365days
Basierend auf dem Arbeitspapier sollen letztendlich Handlungsvorlagen für die Politik erarbeitet werden.
Weitere Informationen unter:
https://zukunftsforum-public-health.de/
https://zukunftsforum-public-health.de/online-konsultation-frist-verlaengert-bis-13-12-2020/