Die Ernährungswelt in Zahlen: Hülsenfrüchte auf Erfolgskurs

Innerhalb von sechs Jahren ist die Zahl der Anbaubetriebe für Hülsenfrüchte in Deutschland um gut 7 000 gestiegen.

Bauten 2014 noch etwa 12 000 Betriebe Körnerleguminosen an, sind es inzwischen 19 430. Die Anbaufläche vergrößerte sich von 102 500 auf über 222 000 Hektar, die von Sojabohnen hat sich verdreifacht. Auch für Erbsen und Süßlupinen gibt es Zuwächse, bei der Fläche der Ackerbohnen sogar bis zu 200 %. Mit Forschung und Wissenstransfer hat die Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung gefruchtet: Es gibt neue Sorten, mehr Aufbereitungsanlagen und neue Lebensmittel – ob Bohnenbrownies, Lupinensteaks oder Sojadrinks. „Insbesondere im Sojaanbau ist zwar noch Luft nach oben – es ist aber in den vergangenen Jahren viel passiert! (…) Die Landwirtschaft kann auf 15 neue Soja-Sorten zurückgreifen, die an unseren Standort angepasst sind und gleichzeitig hohen Ertrag bringen. Das ist nur einer von vielen Erfolgen der Eiweißpflanzenstrategie“, resümiert Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

Auch die Nachfrage nach Leguminosen ist deutlich gestiegen: Die Fleischersatzproduktion legt zu, viele Verarbeitungsbetriebe setzen auf vegetarische oder vegane Produktalternativen. Internationale Unternehmensberatungen prognostizieren, dass der Markt für pflanzliches Protein bis 2029 einen Umsatz von 140 Mrd. US-$ erreichen wird.

Um den Trend auch künftig zu unterstützen, entwickeln Akteure im Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne die Wertschöpfungsketten für die Humanernährung weiter – bspw. für die Verwertung von Ackerbohnen in Brot. Das bundesweite Netzwerk feinsamige Leguminosen „KleeLuzPlus“ kümmert sich seit 2019 um kleinkörnige Leguminosen wie Rotklee und Luzerne. Mit dem Forschungsaufruf zur Züchtung neuer Leguminosensorten wird die Züchtungsarbeit für weitere leistungsfähige Sorten unterstützt. Begleitet werden die Netzwerke von der Geschäftsstelle Eiweißpflanzenstrategie in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Pressemeldung vom 06.10.2020



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2020 auf Seite M639.

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