Kinderernährung – unterschiedliche Einstellungen zum Fleischverzehr: Eltern würden mehr Veggie akzeptieren
- 14.09.2022
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- Redaktion
Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wollen Eltern für ihre Kinder eine ausgewogene Mittagsverpflegung in Kita und Grundschule. Diese sollte den Nährstoffbedarf decken und die geschmacklichen Vorlieben der jungen Mittagsgäste berücksichtigen. Fleisch gehört für die Mehrheit der Mütter und Väter dazu. Allerdings dürfte der Speiseplan deutlich mehr Vegetarisches umfassen, als aktuell in den Einrichtungen auf die Teller kommt.
Die Angaben der befragten Eltern zeigen, dass 41 % der Einrichtungen den Kindern mindestens dreimal pro Woche Fleischgerichte servieren, bei weiteren 39 % gibt es zweimal wöchentlich Fleisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt seit 2020 in ihren Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung von Kindern in der Mittagsverpflegung maximal eine Fleischmahlzeit pro Woche.
Fleisch dürfte aus Sicht der Eltern nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen: 52 % der Befragten sprachen sich für zwei Fleischgerichte pro Woche aus, weitere 19 % wünschten sich, dass Fleisch nur einmal oder gar nicht angeboten wird.
„[…]. Soll die Zustimmung gesteigert werden, ist es wichtig, dass aktuelle Ernährungsstandards und deren Hintergründe gut kommuniziert und erläutert werden“, sagt Jonas Grauel, Leiter des Projekts „MehrWert21“ der Verbraucherzentrale NRW, das die Befragung initiiert hat. Fleisch liefert hochwertiges Protein sowie u. a. Vitamin B12, jedoch auch ungünstige Inhaltsstoffe wie gesättigte Fettsäuren. Insgesamt sollte laut DGE insbesondere rotes Fleisch und verarbeitete Fleischwaren bei Kindern selten auf dem Speiseplan stehen. Eine nährstoffreiche Ernährung ist dennoch gesichert. Da die ganz überwiegende Mehrheit der Kinder zudem zu Hause Fleisch, Wurst und Fisch isst (vgl. die nachstehende Meldung), würden Veggie-Mittagessen in Kita und Grundschule nicht automatisch zu einer rein vegetarischen Ernährung führen.
„Für die Gesundheitsvorsorge, die Prägung von Ernährungsgewohnheiten und letztlich auch für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gibt es in den Einrichtungen ein nicht genutztes Potenzial. Viele Eltern sind auch offener für vegetarische Angebote, als die Verpflegungsverantwortlichen in Kita und Grundschule vielleicht meinen. Allerdings muss man die Mütter, Väter und auch die Kinder in einen Veränderungsprozess einbeziehen“, so das Fazit der Verbraucherzentrale.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW, Pressemeldung vom 18.07.2022
Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2022 auf Seite M470.